Es gibt viele theoretische Themenbereiche innerhalb der Fotografie und in diesem Artikel befassen wir uns mit einem kreativen Teil der Fotografie – Der richtigen Bildgestaltung. Damit du schnell und effizient fotografieren lernst, sind diese Techniken mehr als Gold wert für den Einstieg in die Fotografie.
Wenn du fotografieren lernen möchtest, dann lass uns gemeinsam verschiedene Techniken und Regeln ansehen und ich garantiere dir, dass du danach deutlich bessere Aufnahmen machen wirst.
Damit deine Bildkomposition gelingt, solltest du dich vorab inspirieren lassen, damit du für dich visualisierst, wie das Endergebnis aussehen könnte. Was ist denn eigentlich eine Komposition? Eine Komposition beschreibt die Art und Weise, wie verschiedene Objekte im Bild angeordnet sind.
Diesem Schritt solltest du außerordentlich viel Aufmerksamkeit schenken, da es der Weg zu einer guten und gelungenen Aufnahme ist.
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Regeln der Fotografie – Schnell fotografieren lernen
Ich habe gerade gesagt, dass wir uns Techniken und vor allem auch Regeln anschauen und seien wir mal ehrlich, wer von uns mag schon Regeln, vor allem innerhalb deiner Kreativität? Doch keine Sorge, es sind keine festen Regeln, an die du dich immer halten musst. Viel mehr sollen sie eine Hilfestellung sein, die dir helfen für die perfekte Komposition. Wenn du diese Grundsätze im Hinterkopf behältst, kannst du außerordentlich gute Aufnahmen anfertigen.
Ich möchte dir im Folgenden die Herangehensweise zeigen, wie du das beste aus deinen Kompositionen rausholen kannst. Wenn du bereits Fortgeschritten bist, werden dir sicherlich einige dieser Techniken bekannt sein und eventuell hast du Techniken, die du bereits wusstest, wieder vergessen, da du sie nie wirklich angewendet hast. Ich bin mir sicher, dass du in diesem Kapitel dein Wissen als Fortgeschrittener erneut auffrischen kannst.
Raster für bessere Bildgestaltung
Mithilfe eines Rasters kannst du dein Bild in neun gleich große Bereiche einteilen. Das Raster besteht aus neun gleich großen Rechtecken oder Quadrate, demnach hast du vier Schnittpunkte der einzelnen Linien, bei denen du ein gewisses Motiv platzieren kannst. Selbst dein Smartphone gibt dir die Möglichkeit, das Raster für deine Videos oder Fotos einzuschalten, dazu solltest du in deinen Kameraeinstellungen das Raster einschalten. Es hilft dir ungemein, vorab zu sehen, welche Einteilung sinnvoll ist und welche nicht.
Lass mich dir einige Beispiele geben, wie du das Raster für dich nutzen kannst. Ich möchte dir helfen, deine Bildgestaltung zu verbessern und dir Ideen und Inspiration mit auf den Weg geben. Sehen wir uns dazu die einzelnen Techniken der Bildgestaltung an. Die Techniken kannst du in der Video- und Fotografie verwenden.
Techniken der Bildkomposition
Die Drittel-Regel
Eine der wohl bekanntesten Regeln in der Video- und Fotografie dürfte die Drittel-Regel sein. Ich weiß, du denkst dir beim Lesen bestimmt, dass ich davon schrieb, dass wir Regeln nicht unbedingt mögen. Deshalb lass uns diese „Regel“ nicht als solche sehen, sondern als eine hilfreiche Herangehensweise, um Ordnung in unser Bild zu bekommen. Bei dieser Methode wird das Bild in neun gleich große Rechtecke eingeteilt.
Die Linien der Rechtecke ergeben Schnittpunkte, die wir dafür nutzen können, um das Auge des Betrachters gezielt auf einen gewissen Punkt zu lenken. In diesem Teil des Buches versuche ich, dir so viel wie möglich zu zeigen und den Theorieteil aussen vor zu lassen, meiner Meinung nach lernen wir die Kompositionen am besten, wenn wir sie sehen und selbst ausprobieren. Im Folgenden siehst du einige Beispiele, wie du dein Bild mit der Drittel-Regel einteilen kannst.
Beispiele: Drittel-Regel
Symmetrische Komposition
Es gibt einige Situationen, in denen es sinnvoll ist, ein Motiv in die Mitte des Bildes zu setzen. Du kannst damit eine gewisse Symmetrie erreichen und das ist genau das, was wir möchten. Zudem bieten sich Spiegelungen im Bild an, um eine Symmetrie in unserer Bildgestaltung zu erreichen. Das sieht zunehmend interessant aus und fesselt den Zuschauer garantiert an das Bild.
Die Spiegelungen musst du nicht zwangsläufig mit einem echten Spiegel machen, es gibt auch natürliche Spiegelungen zum Beispiel in Pfützen nach einem Regen oder an Seen und Gewässer. Halte deine Augen offen nach Gebäuden, die eventuell eine Symmetrie oder Spiegelung aufweisen und kreiere einen interessanten und einzigartigen Look.
Ein kleiner Tipp von mir am Rande: Architektur, Straßen und Fahrzeuge eignen sich sehr gut für eine symmetrische Bildkomposition. Kleiner Tipp: Nimm dir bei Video- oder Fotoaufnahmen eine Wasserflasche mit und verteil das Wasser vor deinem Motiv, damit kannst du eine Spiegelung und Symmetrie erreichen, ohne dass es dafür geregnet haben muss.
Beispiel Symmetrie
Vordergrund
Eine gute Möglichkeit, deine Videos oder Fotos dreidimensional aussehen zu lassen, ist ein geeigneter Vordergrund. Natürlich sind alle unsere Aufnahmen zweidimensional, doch mit einer gewissen Tiefe im Bild kannst du es schaffen, dein Material dreidimensional aussehen zu lassen. Ich möchte dir hierzu einige Beispiele geben und dir zeigen, wie du einen Vordergrund für deine Aufnahmen findest.
Beispiele Vordergrund
Rahmen in Rahmen
Bei dieser Art von Bildgestaltung suchen wir einen Rahmen, der unserem Material mehr Tiefe im Bild verleihen soll. Wenn du unterwegs bist, dann halte Ausschau nach Rahmen, Bögen oder Fenstern und Türen. Zudem können auch im Wald überhängende Äste einen Rahmen bilden, dazu musst du nur Aufmerksam und mit einem offenen Auge Ausschau halten. Sieh dir einige Beispiele an, um ein Gefühl für die „Rahmen in Rahmen“ Technik zu bekommen.
Beispiele Rahmen in Rahmen
Führende Linien
Ähnlich wie bei der Drittel-Regel sollen führende Linien die Blickrichtung des Betrachters gezielt auf einen Punkt lenken. Um dies zu erreichen, haltest du Ausschau nach Linien im Bild. Sehr gut geeignet dafür sind Wege, Mauern und auch Muster und Strukturen. Die Linien sollen den Betrachter bestenfalls auf das Hauptelement in der Komposition lenken, sozusagen auf das Wichtigste, was im Bild gezeigt wird. Die führenden Linien müssen keineswegs immer gerade sein, das dazu siehst du in den Beispielen genauer.
Beispiele Führende Linien
Diagonale und Dreiecke
Diagonale Linien und Dreiecke geben deiner Bildgestaltung einen abstrakten Touch. Wie wir in den vorherigen Beispielen gesehen haben, suggerieren vertikale und horizontale Linien Stabilität, wenn wir ein Motiv darauf platzieren. Anders sieht es aus, wenn wir das Motiv auf eine diagonale Linie setzen, die Folge davon ist, dass es deutlich instabiler wirkt. Selbst in unserem Alltag sind wir nicht an diagonale Linien gewöhnt, weshalb wir das eher mit Instabilität gleichsetzen.
Dennoch muss ein Bild oder Video muss nicht immer zu hundert Prozent auf Senk- oder Waagerechten Linien eingeteilt werden, um spannend und interessant auszusehen. Es kann dir durchaus helfen, die „Regeln“ der Bildgestaltung damit zu brechen und ein ganz eigene Komposition damit zu erreichen. Denn diagonale Linien können den Blick des Auges in eine gewisse Richtung führen, auch hier bekommst du wieder einige Beispiele dazu.
Beispiel Diagonale und Dreiecke
Texturen und Muster
Wir fühlen uns zu Muster und Texturen hingezogen, denn sie vermitteln in der bildlichen Sprache eine gewisse Ruhe und Harmonie. Wenn du mal unterwegs bist, dann halte Ausschau nach solchen Texturen und Mustern, sie werden deiner Bildgestaltung helfen, den Betrachter an das Bild zu fesseln. Wenn du auf Reisen bist, mach dich im Vorfeld mit den Sehenswürdigkeiten vertraut, mit Sicherheit findest du Location mit Muster und Texturen
Beispiele Texturen und Muster
Ausgefülltes Bild
Diese Technik kannst du anwenden, wenn du die Aufmerksamkeit auf das Hauptmotiv lenken möchtest. Dadurch kann der Betrachter Details im Motiv erkennen, die aus einer höheren Entfernung nicht möglich wären. Im Filmbereich reden wir auch von einer »Close-Up« Einstellung, bei der wir nah genug rangehen, um das gesamte Bild zu füllen. Lass bei der Erstellung so wenig Platz wie möglich um das Motiv, damit die Aufmerksamkeit auf das Motiv gelenkt wird. Bei einem Porträt bietet sich ein Schnittpunkt nahe den Augen an.
Beispiele Ausgefülltes Bild
Negativer Raum
Es funktioniert in der Bildgestaltung nicht nur gut, das gesamte Bild auszufüllen, sondern auch das Gegenteil kann zu einem guten Ergebnis führen. Wenn wir einen „negativen Raum“ lassen, dann platzieren wir das Motiv so, dass noch sehr viel Platz innerhalb des gesamten Bildes ist. Es schafft ein Gefühl von Minimalismus und Leichtigkeit. Zudem wird der Betrachter gezielt auf das Motiv gelenkt. Wie du vielleicht langsam merkst, wollen wir den Blick vom Betrachter gezielt führen.
Beispiel Negativer Raum
Änderung des Blickwinkels
Sehr viele Filmemacher oder Fotografen teilen ihr Bild auf Augenhöhe ein, wie wir es vom Alltag gewohnt sind. Das Ändern des Blickwinkels von oben oder unten verleiht einem Bild eine zusätzlich visuelle Spannung. Von oben wirken Motive kleiner und schwächer, wohingegen ein Motiv von der Froschperspektive als überlegen und stark angesehen wird. Falls du mal in der Stadt unterwegs bist, halte deinen Blick mal nach oben, um spannende Aufnahmen von Gebäuden zu machen.
Zusätzlich könntest du noch von der Froschperspektive deine Videos oder Bilder machen, dazu gehst du etwas nach unten und richtest die Kamera in einem leichten Winkel nach oben. Nicht nur aus der Froschperspektive kannst du deine Aufnahmen interessanter gestalten, sondern auch aus der Vogelperspektive, wenn du zum Beispiel auf einer Aussichtsplattform bist.
Beispiel Veränderter Blickwinkel
Regel des Abstands
Du denkst dir jetzt bestimmt, was hat die Abstandsregel mit einer guten Bildgestaltung zu tun? Doch keine Sorge, ich meine dabei nicht die Abstandsregeln der Corona Pandemie, sondern das du dein Motiv genügend platz lässt, sich innerhalb der Komposition zu bewegen. Stell dir ein vorbeifahrendes Auto vor, während du eine Straße fotografierst oder filmst, das Auto sollte am Anfang der vorgegebenen Richtung platziert werden, damit dem Betrachter klar die Richtung gezeigt wird, in die das Auto fährt. Kurz gesagt, diese Technik wird bei bewegenden Objekten angewandt. Lass mich dir anhand der folgenden Beispiele das verdeutlichen.
Beispiele Regeln des Abstands
Von links nach rechts
Ich gehe mal davon aus, dass du dieses Buch von links nach rechts liest und genauso könntest du auch eine Bewegung in unserer Bildgestaltung festhalten. Selbstverständlich gibt es auch Ländern, in denen man von rechts nach links liest, doch das sollte nur ein kleines Beispiel am Rande sein. In den Beispielen habe ich dir wieder ein paar Hilfestellungen zusammengefasst.
Beispiel von links nach rechts
Der goldene Schnitt
Hast du den Mathematik Unterricht geliebt? Seien wir mal ehrlich, ich denke 90 % von uns mochten ihn nicht und dennoch kommen mathematische Formeln auch in der Bildgestaltung vor. Der goldene Schnitt ist eine mathematische Formel, die besagt, dass zwei Mengen im goldenen Schnitt stehen, wenn ihr Verhältnis gleich dem Verhältnis ihrer Summe zur größeren der beiden Menge ist. Die Formel lautet:
Ich kann mir genau vorstellen, was du jetzt denkst »Hä?«. Das ist nicht schlimm, du musst beim goldenen Schnitt keine Mathematik Aufgaben lösen, um ihn anzuwenden, also keine Angst. Der goldene Schnitt ist in der Anwendung sehr einfach, es ist nur eine komplexere Herangehensweise, als bei der Drittel Regel. Der goldene Schnitt ist eine Art Spirale, die wie ein Schneckenhaus aussieht. Die sogenannte „Fibonacci Spirale“ hilft dir dabei, die Elemente in deinem Bild oder Szene zu positionieren und gibt uns eine Vorstellung davon, wie die Szene verlaufen soll. Das war jetzt einiges an Theorie, jedoch zeige ich dir auch hier einige Beispiele dazu.
Beispiel Goldener Schnitt
Fazit
Mit diesen Bildgestaltungstechniken wirst du deine Fotografie Skills schnell steigern und wirst in der Zukunft tolle Bilder machen können. Im Laufe der Zeit wirst du diese Regeln auswendig können und kannst sie nach belieben anwenden.
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